Die Schachnovelle
Theaterstück geeignet für ein hörgeschädigtes Publikum.
Die Schachnovelle ist eine freie, rein visuelle, Inszenierung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig. Die Aufführung wird von zwei Schauspielern dargeboten und ist jedem zugänglich, jedoch speziell auf taube und schwerhörige Zuschauer ausgerichtet.
Die Schachnovelle von Stefan ZweigDie Geschichte spielt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem Passagierdampfer, der den Atlantik überquert. Während einer zufälligen Schachpartie zwischen Amateuren und dem Schachweltmeister tritt der unbekannte Dr. B. dazwischen und macht dem Weltmeister seinen Titel streitig. Als dieser den Fremden zu einer Revanche auffordert, lehnt letzterer erschrocken ab. Der Leser erfährt, dass Dr. B. von den Nazis in Einzelhaft gesperrt wurde und er einzig durch das Schachspiel seine Seele vor der totalen Vereinsamung bewahrte. Gezwungen, alleine zu spielen, verschlechterte sich sein Geisteszustand jedoch erheblich.Aus Neugier lässt sich Dr. B. schließlich doch auf die Aufforderung des Weltmeisters ein, unter der Bedingung, dass man ihn keine weitere Partie spielen lasse…
„ … habe eine kleine Schachnovelle entworfen, angeregt davon, dass ich mir für die Abgeschiedenheit ein Schachbuch gekauft habe und täglich die Partien der großen Meister nachspiele“, schrieb Stefan Zweig in einem Brief an seine Exfrau Friderike. Der Briefwechsel fand im September 1941 statt. Zu dieser Zeit lebte der Schriftsteller zurückgezogen in Petrópolis bei Rio de Janeiro. Nur vier Monate später, erschöpft „durch die langen Jahre des heimatlosen Wanderns“ und angewidert durch die Zerstörung seiner „geistigen Heimat Europa“ durch sich selber, nahm sich Stefan Zweig das Leben. „Die Welt meiner eigenen Sprache ist für mich untergegangen“, schrieb er in seinem Abschiedsbrief. Die Schachnovelle entstand in den letzten vier Monaten seines Lebens.