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Ein Kind unserer Zeit

La compagnie du Grand Boube

Mit: Nickel Bösenberg, Leila Schaus und Franz L. Klee (Musik/Schauspiel)
Regie: Carole Lorang
Dramaturgie/Bühnenfassung: Mani Muller
Bühne & Kostüm: Peggy Wurth
Production: La Compagnie du Grand Boube
Coproduction: Centre des Arts Pluriels Ettelbruck & Kulturhaus Niederanven
Unterstützung: Ministère de la culture, Ville de Luxembourg, Fondation Indépendance

Ein Kind unserer Zeit, kurz nach dem Tod des österreichischen Dramatikers Ödön von Horváths im Jahre 1938 erschienen, erzählt die Geschichte eines desillusionierten jungen Mannes, der auf der Suche nach seiner eigenen Identität dem Sirenengesang des Totalitarismus folgt und zu dessen Soldat wird.

Als kriegsverherrlichender, fanatischer Mensch verkörpert er jene Mitläufer, die sich – aus Schwäche, Hass oder aus dem Gefühl der eigenen Leere heraus – von der mörderischen Ideologie des Nationalsozialismus haben treiben lassen.

Aber Horváth gelingt es, über sein Bewußtsein des verheerenden Gedankenguts der dreißiger Jahre hinaus, eine zeitlose Parabel über den Uniformierten, den Gedankenlosen zu zeichnen. – „Denken bringt auf blöde Gedanken,“ heißt es im Buch.

Wie und warum wird ein junger Erwachsener zum anonymen Instrument skrupelloser Kriegstreiber?

Von der erschütternden Aktualität des Textes überzeugt, bearbeiten Regisseurin Carole Lorang und Autor/Dramaturg Mani Muller den Roman fürs Theater. Gerade im Hinblick auf die Anwerbung immer mehr Jugendlicher durch die „heiligen Krieger“ in Syrien und im Irak, ist das Thema wieder brisant.